Donnerstag, 1. Juni 2017

Südgrönland 3: Blick auf den Grönländischen Eisschild (Inlandseis), ein Eisfjord und noch mehr Eisberge

Wir machen eine Tageswanderung zu einer Stelle, von der aus man den Grönländischen Eisschild (das Inlandseis) sehen können soll, denn hier kommen einige Gletscherzungen bis an die Fjordenden heran und "fließen" ins Meer.
Bei grauem Wetter geht es immer an der Küste entlang durch hügeliges Terrain, teilweise sumpfig, teilweise felsig. Wir kommen an Ruinen der Siedlungen von Nordmännern vorbei und müssen einige Bergflüsschen queren (in einigen gibt es genügend Steine zum Hüpfen, bei dreien müssen wir die Schuhe ausziehen und durch die verschiedenen Arme waten - kalt und vor allem schwierig wegen dem unebenen Steinuntergrund...).
 
 Auch in Grönland brüten einige Singvögel: die Spornammern sind gerade angekommen.
 Und auch der Birkenzeisig singt fleißig.
 
 
 
Beim Mittagspicknick haben wir tatsächlich Blick auf das Inlandseis!!!
 Durch's Fernglas sehen wir die raue Oberfläche und die Spalten, die durch das Abrutschen und Abbrechen ins Meer entstehen. Ziemlich beeindruckend, auch wenn es weit weg ist.


Am nächsten Tag wandern wir zurück nach Qassiarsuk (unsere Rucksäcke können im Allrad-Auto mitfahren, da die zwei Schulpraktikanten auch über den Berg müssen), wo uns ein kleines Boot abholt und nach Itilleq, einer kleinen Anlegestelle ca. 1 Stunde entfernt auf der anderen Fjordseite bringt. Auf dem Weg machen wir einen Abstecher in den Eisfjord:
 Das Boot hat zum Glück eine kleine Kajüte, denn draußen ist es mit Fahrtwind eisig!
Erstaunlich, wie geschickt unser Skipper zwischen den Eisschollen und -bergen navigiert. Das Schiff berührt sie fast nie (das würde auf Dauer auch seine Lebenszeit erheblich verkürzen). Am Eingang zum Eisfjord liegen große Eisberge wie eine Barriere: Sie werden von einer alten Endmoräne, die unter Wasser liegt, aufgehalten, und treiben erst weiter, wenn sie entsprechend abgetaut sind oder umkippen und passieren können.
 
 Wieder Blick zum Eisschild, das ca. 15 km entfernt ist - es wirkt viel näher (nicht nur durch den Zoom oder das Fernglas), weil die Luft in Grönland so rein und trocken ist.
Jacky (ein Franzose!, der seit 40 Jahren hier ist) macht den Bootsmotor aus und keschert einen mittelgroßen Eisbrocken, den er in einem Metalleimer mit einem Hammer zerkleinert. Dann gibt es Martini, Weißwein oder Holunderblütensirup mit uralten Eiswürfeln!! Beim Tauen geben sie kleine Luftbläschen ab. Das hört sich lustig an! Das Eis aus dem Eisschild schmilzt viel langsamer als Eiswürfel aus unserem Gefrierschrank, denn es ist viel stärker komprimiert. Also Prost mit grönländischem Champagner!

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