Sonntag, 30. April 2017

Osterferien in Sisimiut

Ferien in Sisimiut nach Ostern

Seit Anfang April fährt das Küstenpassagierschiff wieder: im Wochenrthytmus von Qaqortoq ganz im Süden bis Sisimiut, das knapp nördlich des Polarkreises liegt (bzw. ab Ende April dann noch weiter in den Norden bis Ilulissat in der Diskobucht).
 
 
 
Bei der Abfahrt: Skyline von Nuuk

Karfreitag Abend um 21 Uhr sind wir an Bord gegangen. Bis Sisimiut ist man 22 Stunden unterwegs, und das Schiff ist pünktlich! Ruhige See, traumhaftes Wetter, das auch den ganzen Samstag anhielt.
Unterwegs haben wir kurz in der kleinen Stadt Maniitsoq (da wird Gabor Ende Mai für 1 Woche als ausgeliehener Spezialist im winzigen Krankenhaus sein) und in der Ortschaft (bygd) Kangaamiut Station gemacht. In Kangaamiut konnte das Schiff nicht anlegen, Passagiere und Fracht wurden mit einem Gummiboot, das oben auf Deck seinen Platz hat und per Kran ins Wasser gelassen wurde, zwischen Schiff und Landungsbrücke hin- und hergebracht. Das Schiff sah gegenüber den kleinen bunten Häusern in der Bucht auch echt überdimensioniert aus!
 Kangaamiut
 
 Das Gummiboot wird zum Aus- und Einschiffen wird ins Wasser gelassen

Etwas weiter nördlich geraten wir ins Packeis und ein Lotse(?) steht vorne am Bug, um sicherzustellen, dass wir die einfachste Passage hindurch nehmen. An der Westküste von Grönland ist normalerweise eisfrei und der Hafen von Sisimiut kann auch im Winter erreicht werden. Im Osten Richtung Kanada hingegen gibt es geschlossene Eisflächen. Und nördlich ist auch kein Durchkommen...
Wenn das Schiff auf eine Eisscholle trifft, gibt es einen ziemlichen Rums, und am Rand der Fahrrinne hinter uns sind die Kanten der Treibeisstücke oft von der Rumpffarbe orangerot gefärbt.
 


Blick auf Sisimiut. Vom Meer aus sieht man nur die neuen Stadtviertel mit den "Legohäusern". Die alte dänische Handelskolonie verbirgt sich in einer Bucht dahinter.
 Blick auf die alte Handelskolonie von Sisimiut (rechts unterhalb der roten Kirche), ganz rechts die Bucht mit dem heutigen Hafen und ganz hinten der Hügel mit den Legohäusern.
 
In den alten Häusern (Holzkirchlein von 1749!) ist heute ein Freilichtmuseum
 Dieses Tor ist aus den Rippen eines gestrandeten Wals gebaut. Sie waren ursprünglich 7 m lang - ein Stück wurde abgesägt, und ca. 2 m sind in die Erde eingegraben...
 Die Inuit wohnten früher im Winter in Torfsodenhäusern.
Hundeschlitten aus verschiedenen Gegenden in der Arktis - ja nach Terrain (auf Meereis oder im hügeligen Hinterland) und Nutzung (Transport von Waren oder Familie) sind sie entweder kleiner, größer, schmaler, flacher ... die Latten sind immer an die Kufen gebunden. Wären sie genagelt oder geschraubt, würden die Schlitten bei dem unebenen Terrain nicht lange halten (Stöße, Schrägen usw.). Hinten am "Opstander" hält sich der Kutscher fest, wenn er mitläuft, und dort kann man auch eine Tasche mit Sachen befestigen, die beim Sitzen gleichzeitig als Rückenlehne dient. Der Schlitten wird mit Fellen (Rentier, Moschusochse) gepolstert und ist nicht unbequem!

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