Mittwoch, 31. Mai 2017

Mit dem Küstenschiff nach Südgrönland

Dienstag am frühen Nachmittag gehen wir für 30 Stunden auf die Sarfaq Ittuq... Jette leider mit mulmigem Gefühl an Bord (sie wird es auch die ganze Fahrt über nicht los), da ihr noch die Erfahrung von der Rückreise von Sisimiut im April in den Knochen steckt. Die See ist ruhig, aber es ist graues, verhangenes Wetter. Teilweise nieselt es. Brrr. Je weiter südlich wir kommen, desto öfter sehen wir Eisberge, denn die werden um diese Zeit von den Gletschern wieder ins Meer befördert (im Winter sind die Fjorde zugefroren und es staut sich alles an deren Ende) und auch vom Osten um die Südspitze von Grönland mit den Strömungen herum nach Norden getrieben. Teilweise sind die Häfen der Orte im Süden dann zwischen Mai und Juli nicht anlaufbar!
 
 In Qeqertarsuatsiaat (dän. Fiskenæs) dürfen wir für 30 Minuten an Land (bei der Größe des Orts - ca. 200 Einwohner - reicht das, inkl. Blick in die Kirche!), während ein paar Leute aus- und einsteigen. U.a. eine Zahnärztin mit 3 Helferinnen, die ich aus Nuuk vom Chor kenne - sie ist für 10 Tage hierher ausstationiert einmal im Jahr...

 Arsuk, 1 Nacht + 1/2 Tag weiter südlich - mein Lieblings-bygd, wirklich malerisch gelegen. Hier gibt es keinen Anlegeplatz für das Schiff, Aus- und Einsteigen geht über das mitgeführte kleine Anlegebot, das der Kran ins Wasser hebt. Aber wir halten nur 15 Minuten und alle, die weiterfahren dürfen nicht an Land...
 
 
 Südgrönland ist wohl für die blauen Eisberge bekannt - anscheinend gibt es im berühmten Eisfjord in der Diskobucht weiter im Norden nur schneeweiße. Hier sind nicht alle blau, aber manche sehen fast unnatürlich aus! Das, was rausguckt, ist nur "die Spitze des Eisbergs". Im allgemeinen sind 2/3 der Masse unter der Wasseroberfläche.
 Vor allem die Eis-Tore haben es uns angetan. Und sie scheinen recht stabil zu sein. Eins sehen wir auf der Fahrt nach Qaqortoq und 3 Tage später bei der Rückfahrt wieder...
 Das Schiff vor dem Tor auf dem nächsten Bild ist eine Personenfähre für ca. 50 Leute... und nein, durch das Tor fährt sie nicht, denn von Eisbergen bricht durchaus öfter etwas ab, oder sie drehen sie um wegen Gewichtsveränderung, sodass man sich besser in sicherer Entfernung hält!

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